Sagan schon der Boss!

Tour de France 2012 | Etappe 1 | Liège > Seraing

Edet eröffnet den Reigen
Der erste Ausreißversuch der Tour 2012 ist schon auf den ersten paar hundert Metern des Rennens von Nicolas Edet (COF) eingeläutet worden, unmittelbar gefolgt von Yohann Gene (EUC), Pablo Urtasun Perez (EUS), Maxime Bouet (ALM), Anthony Delaplace (SAU) und Michael Morkow (STB). Während diese kleine Gruppe sich weiter abgesetzt hat, sind Tony Martin (OPQ) und Robert Hunter (GRS) bei km 11 gestürzt, konnten aber wieder zum Peloton aufschließen. Bei km 24 haben die Ausreißer eine gute Minute eingebüßt, weil sie an einem geschlossenen Bahnübergang halten mussten. Doch die Nachführarbeit war zu diesem Zeitpunkt des Rennens noch keine Priorität im Peloton, und so konnten sie den verlorenen Boden leicht wieder wettmachen und sich dann einen Vorsprung von 4‘50“ am Gipfel der Côte de Cokaifagne herausfahren, an dem Morkow sich den zu vergebenden Punkt gesichert hat.
Goss vor Cavendish beim Zwischenssprint
Das Gepunktete Trikot hat die sechs Ausreißer motiviert, die auch wieder an den Gipfeln der Anstiege von Francorchamps und Lierneux um die Bergpunkte gesprintet sind, wobei Morkow sich einen kleinen Vorsprung auf Urtasun erobert hat. Um das Grüne Trikot ist der Kampf schon beim Zwischensprint in Erezée entbrannt. Nach der Vorbeifahrt der Führungsgruppe haben die verbleibenden 9 Punkte die angekündigten Anwärter mobilisiert, und Matt Goss hat sich bei der ersten Sprinteinlage vor Cavendish und Greipel durchgesetzt.
Das Gepunktete für Morkow
Am Gipfel der Côte de Barvaux hat sich der Kampf um das Gepunktete Trikot endgültig zugunsten von Morkow gewendet, der Urtasun auf den letzten 50 Metern abhängen konnte. Doch die allgemeine Lage für die Ausreißergruppe sollte sich mit der Tempoerhöhung im Peloton komplizierter gestalten, das 35 km vor dem Ziel schon auf 1‘05“ herangerückt war. Zwei kurz nacheinander eingetretene Stürze im Peloton sollten noch einmal für Unruhe sorgen, einmal 23 km vor dem Ziel (LL.Sanchez, Rojas, Rogers und Karpets gingen dabei zu Boden) und dann noch einmal einen Kilometer weiter mit Behinderungen für Valverde und Voeckler sowie Jean-Christophe Péraud.
Cancellara stellt Chavanel
Das Tempo wurde unter Einwirkung der Teams Lotto-Belisol und Orica-GreenEdge noch einmal erhöht, wodurch sie die Bemühungen von Nicolas Edet und seinen Mitausreißern zunichte gemacht und sie allesamt 8 km vor dem Ziel gestellt haben. Daraufhin zeichnete sich das finale Kräftemessen ab, bei dem die Fahrer von Orica-GreenEdge als Zeremonienmeister fungieren sollten. 2 km vor dem Ziel hat dann Sylvain Chavanel zur ersten echten Offensive angesetzt, doch ohne Erfolg. Der umgehend von Fabian Cancellara gesetzte Konter war entschiedener und dadurch entscheidend: nur Peter Sagan und dann Edvald Boasson Hagen in einer zweiten Bewegung konnten dem Träger des Gelben Trikots folgen. In diesem Trio, das den letzten Kilometer mit ein paar Sekunden Vorsprung erreichte, etablierte Peter Sagan sich als Boss und klemmte sich ans Hinterrad von Cancellara. Nachdem er die Tempoerhöhung des Schweizers 200 m vor der Ziellinie zunächst abgewartet hatte, setzte der Liquigas-Fahrer – kraftvoll und leicht zugleich - zum Gegenzug an und holte sich seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France.

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