“Im Schlusssprint wollte ich mich unbedingt zeigen, ohne es aber zu schnell anzugehen, weil ich wusste, dass andere hinter mir lauerten. Ich sah Contador näher kommen, aber ich musste seinen Angriff einfach parieren. So war es bis zum Zielstrich, und ich konnte noch nicht einmal sehen, wer die Markierung zuerst überquert hatte. Ich habe es ehrlich nicht gesehen… Ich war nur darauf konzentriert, die Linie zu erreichen. Ich musste wirklich das offizielle Ergebnis abwarten, bevor ich Gewissheit hatte. _ “Bei noch 20 ausstehenden Kilometern passierte etwas. Ich denke, dass irgendjemand an meine Schaltung gekommen ist, was mir Probleme mit den Gängen bereitete. Da funktionierte mein Rad noch, aber für das Finale muss alles perfekt sein. Deshalb habe ich kurz überlegt, und George sagte mir mit all seiner Erfahrung: ‘Wechsel jetzt Dein Rad!’ Marcus Burghardt hat mich wieder bis ganz nach vorne gebracht, und dank seiner Unterstützung konnte ich am Ende so auftrumpfen. _ “Nur auf dem letzten Kilometer war ich auf mich allein gestellt… Ich denke, dass alle George bei noch zwei oder drei verbleibenden Kilometern gesehen haben. Seine Präsenz und die Hilfe von Marcus Burghardt, der mich 15 Kilometer vor dem Ziel wieder nach vorne geführt hat, bedeuteten den Unterschied. _ “Dank meines Teams konnte ich am Ende so abschneiden. Der Tagessieg war nicht das Ziel, sondern ist vielmehr das Sahnehäubchen. Ein Etappensieg hier in der ersten Woche ist ein echter Bonus, und ich verdanke alles meinem Team. _ “Ich bin für die Gesamtwertung hier und einfach nur überglücklich, den heutigen Tag ohne größere Probleme überstanden zu haben und vorne dabei zu sein. Der Etappensieg ist wirklich fantastisch, und jetzt schauen wir auf morgen und darüber hinaus. _ “Als Radprofi braucht man Selbstvertrauen, doch sollte man es einfach nur ausstrahlen, andernfalls gilt man als arrogant. Es ist also wichtig, dass meine Teamkollegen mir vertrauen und ich ihnen.”
Interview
5 Juli 2011
- 18:47
Cadel Evans: “Ich verdanke alles dem Team...”

