Voeckler und der Port de Balès

Tour de France 2010 | Etappe 15 | Pamiers > Bagnères-de-Luchon

Unerlaubte Ausflüge _ _ Das Peloton beäugt äußerst misstrauisch mögliche Ausreißversuche und unterdrückt alle Initiativen systematisch im Keim. Pavel Brutt (KAT) ist der erste, der diese Regel zu spüren bekommt (km 5), bevor Pineau (QST) und Van Summeren (GRM) ohne Erfolg ihr Glück versuchen. Das hohe Tempo hält selbst die Führenden in der Bergwertung davon ab, am Côte de Carla-Bayle (km 30) in Erscheinung zu treten, wo die Punkte an Fedrigo, Hushovd und Petacchi gehen. Im Sprint von Clermont (km 55) wird ein Kampf zwischen den beiden Letzteren erwartet. Sie fehlen jedoch im Führungstrio, im Gegensatz zu Jérôme Pineau, der zu den Hauptanwärtern auf die Bergwertung gehört. _ _ 10 Fahrer an der Spitze _ _ Ein Ausreißversuch folgt dem anderen, sowohl in der Gruppe als auch im Alleingang. Martin Elmiger (ALM) fährt einige Kilometer an der Spitze (bei km 72 eingeholt). Auch Nicolas Vogondy (BTL) ergreift die Initiative, ebenfalls glücklos. Schließlich ist es ein Versuch von Vandborg (LIQ) und Roberts (MRM) bei km 90, der zur Bildung einer Gruppe führt, die das Peloton anscheinend für „akzeptabel“ hält. Zunächst stoßen Van Summeren (GRM), Ivanov (KAT), Ballan (BMC), Reda (QST) und Perez Arrieta (FOT) dazu, dann folgen Mondory (ALM), Voeckler und Turgot (BTL). _ _ Voeckler in der härtesten Steigung _ _ Die Ausreißer machen schnell Boden gut und passieren die 100-km-Marke mit 5’40’’ Vorsprung. Sie erreichen den Col de Portet-d’Aspet 7’40’’ vor dem Verfolgerfeld. Auf der Sprintlinie in Fronsac (km 136) wächst der Abstand sogar auf stolze 10’45’’. Die Fahrer von Saxo Bank ziehen jedoch das Tempo an der Spitze des Felds leicht an und verkürzen auf dem ersten Teil des Anstiegs zum Port de Balès den Abstand auf 9’. Auf dem ersten Abschnitt des Passes kämpfen die Fahrer an der Spitze noch zusammen, aber als die Steigung ab dem 10. km steiler wird, knicken Turgot, Mondory, Roberts und Reda ein. Diesen Moment wählt Thomas Voeckler, um zum Angriff überzugehen: Sein Antritt 8 km vor dem Gipfel lässt seine ehemaligen Weggefährten augenblicklich zurückfallen. Er überquert den Port de Balès mit 1’30’’ Vorsprung auf Perez Arrieta und Ballan. _ _ Eine abgesprungene Kette bremst Andy _ _ Auch hinter der Ausreißergruppe setzen mit zunehmenden Höhenmetern die Angriffe ein. Unter der Einwirkung des verschärften Tempos, das die Fahrer von Saxo Bank im Peloton vorgeben, dünnt sich die Gruppe um die Favoriten zunehmend aus. Dann geht der Träger des gelben Trikots 7 km vor dem Port de Balès zur Offensive über. Ohne Erfolg. 4 km vor dem Gipfel versucht er es erneut und schüttelt Contador zunächst ab. Aber als ihm nur noch Winukurow folgen kann, wird seiner Flucht ein abruptes Ende gesetzt: Seine Kette springt ab. Schleck ist gezwungen anzuhalten und sieht Contador mit Menchov und S. Sanchez davonziehen. Das Trio wartet keine Sekunde auf das gelbe Trikot und macht so Zeit auf Schleck gut, der den Port de Balès mit 4’30’’ Rückstand auf Voeckler… und vor allem 15’’ auf Contador erreicht. _ _ Contador in Gelb _ Auf der rasanten Abfahrt nach Bagnères-de-Luchon reicht Voeckler der komfortable Vorsprung auf Ballan und Perez Arrieta, um sich den Sieg zu sichern. Dahinter muss Schleck zusehen, wie Contador Kilometer für Kilometer Boden gutmacht und er sein gelbes Trikot verliert. 2 km vor der Ziellinie beträgt der Vorsprung bereits 35’’. Im Ziel reichen Contador 39’’ Vorsprung, um das gelbe Trikot zu übernehmen.

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