Paulinho, nach Napoleon und Armstrong

Tour de France 2010 | Etappe 10 | Chambéry > Gap

Petacchi startet durch _ Die Kandidaten für einen Ausreißversuch waren zu Beginn dieser Etappe überaus zahlreich, durcheinander geworfen wurde das Ganze durch die Stürze von Robbie Hunter (GRM) und dann Yaroslav Popowitsch (RSH). Das hohe Tempo hat es den Sprintern ermöglicht, im Kampf um das Grüne Trikot ein erstes Kraftmessen beim Sprint von La Buissière (km 19,5) zu veranstalten. Petacchi (LAM) lag dabei vor Hushovd (CTT) und McEwen (KAT), wodurch er 2 Punkte in der Wertung für das Grüne Trikot zurückgewinnen konnte. _ _ Bouet und Rolland im Konter _ Die Frage der Bildung einer Ausreißergruppe blieb damit weiter offen: eine kurze Ausfahrt von Oss (LIQ), Roy (FDJ), Martin (THR) und Perez Arrieta (FOT) an der Spitze konnte das Peloton noch nicht überzeugen, es reagierte auch postwendend bei km 26. Danach leitete Aerts (OLO) bei km 36 einen Tempovorstoß ein, gefolgt von Paulinho (RSH), Devenyns (QST) und Kiryienka (GCE). Diese Ausreißergruppe schien dem Peloton genehm zu sein, außer natürlich den französischen Mannschaften, die an ihrem Nationalfeiertag nicht repräsentiert waren. Ein Kompromiss schien mit dem Gegenangriff von Bouet (ALM) und Rolland (BTL) gefunden worden zu sein. Die beiden Franzosen konnten bei km 66 zur Führungsgruppe aufschließen. _ _ Wertvolle Punkte für Pineau _ Die sechs führenden Fahrer konnten sich danach mit relativer Freiheit vorarbeiten. Am Gipfel der Côte de Laffrey hatten sie ihren Vorsprung auf das Peloton auf 8’20’’ ausgebaut, während Pineau und Charteau sich um die letzten zu vergebenden Punkte duellierten. Dieses Sprintduell konnte der Quick Step-Fahrer für sich entscheiden und dadurch das am Vorabend abgetretene Bergtrikot zurückerobern. _ _ Bouet zeitweilig abgehängt _ Die Ausreißer konnten ihre Ausfahrt in aller Ruhe fortsetzen, der Vorsprung lag am Gipfel der Côte des Terrasses bereits bei 10’40“. Team Saxo Bank und das Peloton insgesamt hatten den Etappensieg mittlerweile abgeschrieben und ließen den Rückstand noch weiter ansteigen, 11‘25“ bei km 120. Der Anstieg zum Col du Noyer wurde innerhalb der Führungsgruppe nicht genutzt. Auch wenn Maxime Bouet zeitweilig abgehängt wurde, nahmen die sechs Ausreißer die Abfahrt doch gemeinsam in Angriff, ohne im Entferntesten von einer Rückkehr des Pelotons gefährdet zu sein. Ihr Vorsprung war bis zum Zwischensprint in La Fare-en-Champsaur noch weiter angestiegen: 12 Minuten. _ _ Ein Sprint zu zweit, ein Sprint für das Peloton _ Mario Aerts leitete 15 km vor dem Ziel einen ersten Angriff ein, letztlich aber sollte sich – mit Paulinho und Kiriyenka – ein Duo zum Finale von allen anderen absetzen. Die beiden konnten ihre ehemaligen Weggefährten recht mühelos abhängen und den Sieg dann auf dem letzten Kilometer unter sich ausmachen. Paulinho hatte sich am Hinterrad seines Rivalen festgesetzt und war dann 300 Meter vor dem Ziel ausgeschert, um das Tempo noch einmal zu erhöhen. Dieser Coup war genau berechnet, denn Kiriyenka scheiterte um eine Viertelradlänge am portugiesischen Fahrer. Dahinter war noch eine Abrechnung unter den Sprintern für das Grüne Trikot angesagt. Während sich Nicolas Roche und Rémi Pauril noch vom Peloton abgesetzt hatten, um in der Gesamtwertung ein wenig Zeit gutzumachen, gewann Cavendish vor Petacchi und Hushovd den Sprint um den 9. Platz.

Folge uns

Erhalten sie exklusive informationen zur Tour de France

DE | Appli mobile
DE CLUB