Die Etappe im Einzelnen _ _ Der offizielle Start der fünften, 187,5 km langen Etappe von Epernay nach Montargis erfolgte um 12.53 Uhr. Gemeldet waren 188 Fahrer, aufgeben musste Txurruka (EUS). Auf dem Programm des heutigen Renntags, der mit Temperaturen von 33° C und mehr am Start aufwartete, standen zwei Anstiege der Kategorie 4 – der Côte d’Orgais-l’Abbaye (18,5 km) und der Côte de Mécrignes (36,5 km) – und drei Zwischensprints: in Vauchamps (27,5 km), Ville-St-Jacques (126,5 km) und Préfontaines (169,5 km). _ _ Gutierrez übernimmt die virtuelle Führung _ _ An der 6-km-Marke griff Gutierrez (GCE) an. Ihm schlossen sich El Farès (COF) und Van de Walle (QST) an. Der Spanier war in der Ausreißergruppe der Fahrer mit der vorläufig besten Platzierung in der Gesamtwertung. Zu Beginn der Etappe lag er mit 3’24” Abstand auf Cancellara auf dem 50. Rang. Ab km 21 übernahm Gutierrez die virtuelle Führung der Gesamtwertung, als der Abstand des Felds auf seine Ausreißergruppe 5’50” erreicht. Den größten Vorsprung haben die Ausreißer mit 7’55” an der 28-km-Marke. Das war der Moment, als HTC-Columbia Sivtsov nach vorn schickte. O’Grady (SAX) gesellte sich dazu. An der 60-km-Marke verkürzte sich der Vorsprung auf 4’45”. Diesen beiden kam die Aufgabe zu, etwa 80 km das Tempo für das Feld vorzugeben. Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrug in der ersten Stunde 41,2 km/h, in der zweiten 38,3 km/h und in der 41,3 km/h. _ _ Vorbereitung des Sprints _ _ Lampre schickte 50 km vor dem Ziel einen Fahrer nach vorn, um die Aufholjagd zu unterstützen. Der Abstand war zu diesem Zeitpunkt bereits auf 2’10” geschrumpft. Cervélo beteiligte sich 27 km vor dem Ziel auch an der Verfolgung. Ab da sollte der Vorsprung der Ausreißer unaufhörlich schwinden: 25 km vor dem Ziel – 1’25; 15 km vor dem Ziel – 1’10”; 10 km vor dem Ziel – 40”. Als das Peloton bis auf 20” (6,5 km vor der Ziellinie) an die Ausreißer herangerückt war, griff Gutierrez die Spitzengruppe an. 5 km vor dem Ziel führte Gutierrez mit 12” Vorsprung, aber 4 km vor dem Ziel wurde er eingeholt. _ _ Cavendish holt sich den Sieg _ _ HTC-Columbia konnte sich im Finale nicht durchsetzen: Zahlenmäßig war die Formation vorn überlegen, aber Garmin drängte sich 3 km vor dem Ziel rechts vorbei. Das Team um Farrar hatte eine fünfköpfige Gruppe für die letzten 2 km nach vorn geschickt und drei davon waren noch übrig, als das Feld 600 m vor dem Ziel um die letzte enge Rechtskurve bog. Aber dann schien es, als werde das Team, das sich gar nicht an der Aufholjagd beteiligt hatte, böse überrascht. Mark Renshaw stellte unter Beweis, dass er zu den besten Lead-Out-Fahrern der Welt gehört, als er das korrigierte, was er auf der vierten Etappe als „Fehler“ bezeichnet hatte – Cavendish zu früh nach vorn zu bringen – und diesmal ein perfektes Timing lieferte. Er zog seinen Kapitän bis 240 m vor das Ziel und dann schaltete ‚Cav’ den Turbo ein. Er wurde von seinen früheren Teamkollegen Ciolek und Boasson Hagen bis auf die Ziellinie gejagt, aber sie waren nicht schnell genug, um gegen den Meister des Sprints etwas auszurichten. Es ist der 11. Etappensieg für Cavendish bei der Tour de France. _ _ Fabian Cancellara beendet die Etappe als 32. und fährt einen weiteren Tag in Gelb.
Etappenrückblick
8 Juli 2010
- 18:25
Freudentränen bei Cavendish
Tour de France 2010 | Etappe 5 | Épernay > Montargis