“Ich freue mich über den Etappensieg, allerdings wollte ich aus meinen Weißen ein Gelbes Trikot machen, was leider unmöglich war. Ich habe wirklich alles versucht, das können Sie mir ruhig glauben. Tempowechsel und all das, aber in den Bergen sind wir meiner Meinung nach auf Augenhöhe. Alberto hat attackiert, und ich konnte ihm folgen – das war eine schnelle Reaktion – aber am Ende hat er nicht um den Sieg gesprintet, weil ich die meiste Arbeit geleistet hatte. Davor habe ich großen Respekt, es zeigt, dass er ein großer Champion ist. Ich habe versucht herauszufinden, wie er drauf ist. Man muss einen ansehen, um zu merken, wie es ihm geht. Mit Blickkontakt kann man viel über einen Menschen herausfinden. Heute trug er keine Sonnenbrille, sodass es möglich war. Deshalb habe ich mich so oft umgedreht. Doch er machte stets einen guten Eindruck, und das hat mir so ziemlich den letzten Nerv geraubt. El Pistolero ist stark, nicht wahr… Ich konnte ihn nicht abschütteln. Er war immer da. Ich wollte herausfinden, ob er schwächelte, doch er hat nicht nachgelassen. Er hat mich sogar attackiert, um mir zu zeigen, ‘Hey, hör mal zu Jungchen, ich bin immer noch da! Du spielst besser keine Spielchen mit mir.’ Ich freue mich riesig über den heutigen Etappensieg – es ist die Königsetappe der diesjährigen Tour. Ein Sieg auf dem Tourmalet ist wie ein Erfolg bei Alpe d’Huez. Als ich mich zu ihm umgedreht habe, sagte ich: ‘Übernimmst du?’ Was er nicht tat. Ich hätte genauso gehandelt. Warum sollte er auch übernehmen? Letztlich hat er mir den Etappensieg überlassen, und ich bin überglücklich.”
Interview
22 Juli 2010
- 18:41
Andy Schleck: “El Pistolero ist stark, nicht war?”