Wim Vansevenant scheint am letzten Platz des Gesamtklassements zu kleben. Bereits 2006 und 2007 Schlusslicht der Tour de France, trägt er das Seine dazu bei, um seinen „Titel“ zu verteidigen. Der Belgier, der unterwegs von Mathieu Sprick überholt wird, kommt noch nicht einmal in den Genuss des Privilegs, die erste Bestzeit zu liefern. Aber auch Sprick bleibt nicht lange in Führung, denn er wird schnell von Nicki Sørensen abgelöst. Der Wechsel an der Spitze des Klassements geht mit der Zielankunft von Rubens Bertogliati und dann Christophe Riblon weiter. _ _ Chavanel knapp an der Top 10 vorbei _ Das Tempo verschärft sich leicht, als Stef Clement auf die Strecke geht und sein Rennen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 47,5 km/h beendet. Der dreifache niederländische Meister im Zeitfahren tritt hart genug in die Pedale, um seinen Teammanager Jean-René Bernaudeau zufrieden zu stellen, der heute seinen 52. Geburtstag feiert. Aber nicht genug, um Danny Pate zu schlagen, der als erster Fahrer des heutigen Tags unter 37’ Minuten bleibt. Der Amerikaner, der sich 2001 als U23-Weltmeister im Zeitfahren einen Namen machte, übernimmt die Führung, um sie wenig später an Sylvain Chavanel abzugeben. Der französische Meister hatte es sich zum Ziel gesetzt, wie in Albi unter die ersten zehn der Etappe zu kommen. Er verbessert die Zeit von Pate um 2’’, aber dieser kleine Vorsprung reicht nicht, um sich einen Platz unter den Besten zu sichern. _ _ Cancellaras Rennen _ Der Auftritt von Jens Voigt, dem es gelingt, 33’’ auf Chavanels Zeit gutzumachen, nimmt ihm jegliche Hoffnung, auf das Siegertreppchen der Etappe zu kommen. Der Deutsche gibt aber nur einen Vorgeschmack auf die Leistung seines Mannschaftskameraden Fabian Cancellara, Weltmeister im Zeitfahren und als großer Favorit dieser Etappe gehandelt. Während alle auf den Schweizer Fahrer warten, übernimmt Denis Menchov das Regiment und stellt gleichzeitig unter Beweis, dass er trotz der am Vortag verlorenen Sekunden längst noch nicht aus dem Rennen ist. Weniger schneidig als sonst, muss sich Cancellara ins Zeug legen, um Menchov in der Tageswertung mit knapp einer Sekunde Vorsprung zu überflügeln. _ _ 49,9 km/h für Schumacher _ Bereits auf den ersten 11 Rennkilometern beeindruckt Stefan Schumacher, indem er die bisherige Bestzeit von Voigt um 15“ unterbietet. Im Ziel sind die Fakten noch viel klarer: 49,9 km/h im Schnitt und 33 Sekunden schneller als Cancellara. Der Trend bestätigt sich mit den Zwischenzeiten von Cadel Evans, David Millar und Kim Kirchen, die sich ihren Weg unter die Top 5 erfahren, sich aber dem stärksten Mann des Tages geschlagen geben müssen. _ _ Mission Impossible für Feillu _ Unter diesen Umständen ist die Herausforderung, vor der Romain Feillu steht, unmöglich zu bewältigen. Bei der zweiten Zeitmessung ist seine Schlacht mit 3’17’’ Abstand auf Schumacher bereits geschlagen. Dem deutschen Fahrer gelingt der Doppelschlag: er übernimmt auch die Führung im Gesamtklassement. Ihm folgen Kirchen und Evans, zum Leidwesen von Valverde, der 1’27’’ auf den neuen Führenden in der Gesamtwertung verliert.
Etappenrückblick
8 Juli 2008
- 18:00
Schumacher gewinnt das Zeitfahren
Tour de France 2008 | Etappe 4 | Cholet > Cholet