Gerrans & Schleck die Gewinner eines dramatischen Tages !

Tour de France 2008 | Etappe 15 | Embrun > Prato Nevoso

Die Übersicht _ Die 183km lange 15. Etappe der Tour de France 2008 begann um 12.59 Uhr mit 156 Fahrern von Embrum nach Prato Nevoso in Italien. Nicht an den Start gegangen ist Mark Cavendish (COL). Auf dem Programm standen drei Anstiege, darunter der Col d’Agnel ‘hors categorie’, ein 20.5 km langer Anstieg auf 2.744m nach 58 Rennkilometern, der gleichzeitig auch die Grenze zwischen Frankeich und Italien bildet. Danach stand der Colle del Morte der 3. Kategorie (bei km 157) an und schließlich der Schlussanstieg zur Skistation auf 1.440 m zum Etappenziel. Die beiden Zwischensprints lagen in Guillestre (bei km 14,5) und in Rossana (km 114,5). Am Start war es regnerisch, bei Temperaturen um die 18 Grad. _ _ Vier Fahrer erreichten den Gipfel vom Col d’Agnel mit einer Führung von 12 Minuten _ Ab der Startflagge im Regen wurden erste Angriffe versucht, der erste aber, dem es gelungen ist, sich vom Peloton abzusetzen, wurde von Egoi Martinez (EUS) eingeleitet. Ihm folgten Pate (GAR) und Arrieta bei der 12-km-Marke. Sie konnten dann auch die Punkte des ersten Zwischensprints einstreichen, woraufhin dann bei km 16 Gerrans hinzustoßen konnte. Das Peloton war mit dieser Auswahl einverstanden und hat dieses Quartett den Vorsprung ausbauen lassen: 5’00“ bei km 25; 9’10“ bei km 30; 13’00“ bei km 41. Mark Renshaw hat das Rennen beim Anstieg zum Agnel aufgegeben. Zu den Fahrern, die auf dem Anstieg abgehängt wurden, gehörten: Brandt und McEwen (SIL) sowie Devolder. Der Quickstep-Fahrer ist vor dem Gipfel aus der Tour ausgestiegen. Die Punkte für den ersten Platz am Gipfel gingen an Martinez, der einen Vorsprung von 11’50” auf Voeckler hatte, der das Tempo angezogen hat, um weitere 12 Punkte einzustreichen. Das Gelbe Trikot wurde von Popowitsch und Van Summeren (SIL) gezogen, die den größten Teil des Anstiegs zum Col d’Agnel das Tempo im Peloton vorgegeben haben. _ _ Pereiro Opfer eines üblen Sturzes _ Auf der Abfahrt vom Col d’Agnel ist Pereiro (GCE) bei der 80-km-Marke auf die Leitplanken geprallt und auf die Fahrbahn hinabgestürzt, die nach einer scharfen Haarnadelkurve unterhalb dieser Stelle wieder vorbeiläuft. Das Peloton hat daraufhin aus Respekt vor dem Toursieger von 2006 das Tempo gedrosselt. Bei der Nachricht, dass er bei dem gesamten Zwischenfall das Bewusstsein gewahrt hat – trotz vermuteter Brüche an Schulter und Oberschenkel – haben die Fahrer das Rennen wieder aufgenommen. _ Der Vorsprung der Ausreißer war nach der Tempodrosselung im Hauptfeld von 12 Minuten auf 16’40“ gestiegen. Lampre und Silence-Lotto übernahmen dann die Verantwortung für das Tempo bei der Nachführarbeit. Bei der Verpflegungszone (km 102) lag der Rückstand bei 17’10“ – dies war der größte Abstand zugunsten der Ausreißer. Die Lampre-Fahrer haben sich dann an die Arbeit gemacht, und bei km 110 lag das Peloton noch 16’15“ hinter dem Quartett um Martinez. Die CSC-Mannschaft hat die Jagd dann übernommen, mit O’Grady und Sorensen, die sich vor Fahreren von Silence-Lotto abgewechselt haben. Die beiden haben sich dann auf dem zweiten Anstieg verausgabt und wurden dann vom Rest der CSC-Mannschaft abgelöst. Das Peloton lag auf dem Anstieg zum Colle del Morte – dem Pass des Todes – 12’50“ zurück. _ _ Gerrans erringt den Etappensieg _ Zu Beginn des Schlussanstiegs hatten die vier Ausreißer einen Vorsprung von 9’16”. Martinez attackierte dann in der Spitzengruppe und konnte Arrieta 5 km vor dem Ziel abhängen, Gerrans und Pate hingegen konnten sich wieder an die Spitze zurückkämpfen. Sie sollten dann den restlichen Anstieg gemeinsam hochfahren und dabei auf dem letzten Kilometer erheblich an Fahrt verlieren. Aus der letzten Kurve heraus startete Gerrans eine Attacke, ohne sich nach hinten umzuschauen. Mit drei Sekunden vor Martinez konnte er den Etappensieg einstreichen. _ _ Frank Schleck übernimmt die Führung in der Gesamtwertung …! _ Team CSC hatte die zahlenmäßige Überlegenheit an der Spitze der Hauptgruppe, und ihre Tempovorgabe ließ die Gruppe um das Gelbe Trikot auf 10 Fahrer schrumpfen: Evans, Frank und Andy Schleck, Sastre, Mentschov, Vandevelde, Valverde, Kohl, Samuel Sanchez und Kreuziger. Dies war die letzte Auswahl, und fast alle aus dieser Gruppe haben irgendwann einmal eine Attacke gestartet, aber die Fahrer der CSC-Mannschaft waren dabei am aktivsten. Mentschov machte ebenfalls einen Tempovorstoß, stürzte aber auf der regennassen Fahrbahn 8 km vor dem Ziel. Die Straße war nass, aber die anderen in dieser Gruppe warteten auf ihn, damit er wieder Anschluss finden und sogleich einen weiteren Angriff starten konnte. 3 km vor dem Ziel setzten sich dann Sastre und Kohl ab, gefolgt von Valverde. Evans hielt sich an Frank Schleck, doch der Luxemburger schaffte es, sich auf den letzten 500 m doch noch abzusetzen und sich mit einem Vorsprung von 7“ das Gelbe Trikot zu sichern. Er ist schon der zweite luxemburgische Fahrer, der sich in diesem Jahr das Trikot des Gesamtführenden übersteifen kann. Evans ist auf den dritten Platz zurückgefallen, eine Sekunde hinter Kohl und acht Sekunden hinter Frank Schleck.

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