Cunego stürzt _ Der erste Ausreißversuch lässt nicht lange auf sich warten. Bei Km 2 versuchen Burghardt (COL), Pozzato (LIQ), Lang (GST), Bichot (AGR), Schröder (MRM), Augé und Monfort (COF) ihr Glück. Ihre Hartnäckigkeit bleibt unbelohnt, der größte Vorsprung beträgt bei Km 18 lediglich 55’’. Die Teams von Quick Step und Bouygues Télécom kümmern sich um die Nachführarbeit, die den Ausreißern nach dem Überqueren der Zwischensprintlinie in Grenoble in zwei Phasen zum Verhängnis wird. Das besonders hohe Tempo im Feld (55,7 Km in der ersten Rennstunde) bringt darüber hinaus Damiano Cunego in Schwierigkeiten, der bei Km 28 stürzt und den Rückstand nicht mehr wettmachen soll. Er verbringt die restliche Etappe über zehn Minuten hinter dem Hauptfeld im Beisein von vier Teamgefährten. _ _ Barredo findet die Lücke _ Erst bei Km 68 findet Carlos Barredo (QST) die Lücke und setzt sich vom Feld ab. Er ist wohl eine Inspirationsquelle für mehrere Gegenangreifer, doch nur Markus Burghardt kann auf der Abfahrt vom Col de Parmenie (Km 78) zu ihm aufschließen. Romain Feillu (AGR), Mikel Astarloza (EUS) und Christophe Le Mével (C.A) machen gemeinsame Sache und befinden sich über die restliche Renndistanz in der unbequemen Position zwischen Rennspitze und Hauptfeld. _ _ Burghardt im Stile eines Bahnfahrers _ Das Trio kann Barredo und Burghardt zu keiner Zeit gefährden. Die beiden Führenden erreichen die letzten 20 Rennkilometer mit einem Vorsprung von 4’25’’ vor den Verfolgern, während das von CSC angeführte Peloton über einen Rückstan von 10’ nicht weiter beunruhigt scheint. Da sie nun Gewissheit haben, das Etappenziel zu zweit und ungestört zu erreichen, liefern sich die beiden Männer ein langes taktisches Katz- und Mausspiel, das bereits im Anstieg zum Croix de Montvieux beginnt. Auf den letzten Kilometern platziert Barredo zunächst eine ganze Reihe wirkungsloser Attacken. Burghardt hat immer eine Antwort parat, sodass Barredo schließlich aufsteckt: Auf den letzten drei Kilometern beäugen sich die beiden Kontrahenten. Unter dem roten Teufelslappen, der die letzten 1000 Meter signalisiert, hängt sich Barredo aus strategischen Gründen an das Hinterrad eines Rivalen. Etwa 200 Meter vor dem Zielstrich stehen die beiden Fahrer nahezu auf der Stelle. Diesen Moment wählt Burghardt, um den Hebel umzulegen. Barredo kann nicht mehr kontern. _ _ Punkte für Freire _ Den Spurt um den dritten Platz gewinnt Romain Feillu (3’33’’ hinter dem Sieger), den um Platz 6 Samuël Dumoulin in einer Fünfergruppe. Die Punkte für Platz 11 ergattert der Träger des Grünen Trikots, Oscar Freire, der sich im Sprint des Hauptfelds vor Zabel und Hushovd durchsetzt.
Etappenrückblick
24 Juli 2008
- 17:31
Burghardt im Schlussduell siegreich
Tour de France 2008 | Etappe 18 | Bourg-d'Oisans > Saint-Etienne