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Ausgabe 2025

Etappesiege 0
Gesamtklassement
Die fahrer im Rennen
Teamleiter PEDRAZZINI Simone / MARCATO Marco

Geschichte

Das letzte noch in der WorldTour verbliebene italienische Team wechselt 2017 unter arabische Flagge. Nach der Tour de France 2016 gibt Lampre die Übernahme durch ein chinesisches Konsortium bekannt. Aber vier Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, darunter die Fluggesellschaft Dubai Emirates, sichern den Fortbestand dieser Formation, die Giuseppe Saronni bereits seit seiner letzten Saison als Fahrer 1990 leitet und dabei je nach Jahren und Entwicklungen stärker im Hintergrund bleibt oder ins Rampenlicht tritt.  

Der Giro d’Italia hat für Lampre oft Vorrang. Die beste Platzierung des Teams in der finalen Gesamtwertung der Tour de France erzielt der Litauer Raimondas Rumšas, der 2002 auf das Podium steigt (3. Platz). In dem Jahr kommt Roberto Conti, der 1994 als dritter Italiener nach Fausto Coppi und Gianni Bugno in L’Alpe d’Huez gewinnt, in Paris auf den 6. Platz. Damiano Cunego fährt 2011 auf den 6. Platz der Gesamtwertung. Das blau-fuchsiafarbene Trikot des italienischen Herstellers von Stahlwalzprodukten tritt 1993 bei der Tour in Erscheinung – dem gleichen Jahr, in dem der Usbeke Dschamolidin Abduschaparow seine beste Tour fährt.

Er gewinnt drei Etappen und die Punktewertung. Nach einer kurzlebigen Fusion mit Mapei verschwindet das Team von 1997 bis 1999 von der Bildfläche, knüpft aber auf Betreiben der Familie Galbusera (Vater und Sohn führen das Unternehmen) wieder an seine Radsportgeschichte an und schickt einen anderen Sprinter ins Rennen: den Tschechen Ján Svorada, der vor und nach dieser Zäsur Etappen der Tour de France (1994 und 2001) gewinnt. Vor dem Aufstieg der italienischen Sprinter Daniele Bennati, Alessandro Petacchi und Sacha Modolo in den Teamfarben beschert die Formation Lampre der Tour de France einen ihrer emotionalsten Momente, als 2002 der junge Schweizer Rubens Bertogliati auf dem letzten Kilometer das Peloton zum Narren hält und zum großen Leidwesen von Erik Zabel, der noch einige Zeit Großmeister des Sprints bleibt, davonzieht.   Der Sieg, den sich Rubén Plaza 2015 in Gap im Alleingang holt, ist der vorläufig letzte Erfolg für Lampre. Bei seinen sieben Teilnahmen unter dem Namen UAE Team Emirates setzt das Team auf die Gesamtwertung und landet zweimal auf dem 8. Platz: 2017 mit dem hageren Südafrikaner Louis Meintjes und 2018 mit dem Iren Dan Martin, der als Erster einer im Nahen Osten beheimateten Formation einen Etappensieg schenkt. Alexander Kristoff erweitert die Liste der Erfolge 2019 um einen Etappensieg auf den Champs-Élysées, aber insgesamt tut sich die Formation in diesem Jahr kaum hervor (Fabio Aru und Dan Martin platzieren sich auf dem 14. bzw. 18. Rang der Gesamtwertung). Das Blatt wendet sich 2020 jedoch komplett, erneut unter dem Einfluss von Alexander Kristoff, der die erste Etappe in Nizza gewinnt und das Gelbe Trikot übernimmt. Tadej Pogacar holt das Trikot am Tag vor dem Finale beim Zeitfahren in La Planche des Belles Filles endgültig ins Team.

Das Porträt des jüngsten Siegers der Tour de France seit 1904 ist daraufhin auf Burj-Khalifa in Dubai zu sehen, dem höchsten Wolkenkratzer der Welt! Der Sieg war kein Glückstreffer. Der erste slowenische Gesamtsieger wird im Jahr darauf zum Wiederholungstäter und diktiert das Rennen ab dem Zeitfahren in Laval (5. Etappe). Er trägt 14 Tage lang das Gelbe Trikot und beendet die Tour mit einem Vorsprung von 5’20’’ auf seinen ärgsten Widersacher Jonas Vingegaard. Damit gibt er sich aber nicht zufrieden, denn er sammelt international Siege bei den großen Denkmälern der Radsportwelt: Lüttich-Bastogne-Lüttich (3), Lombardei-Rundfahrt (4) und Flandern-Rundfahrt (2).  

Vor und während der Tour 2022 wird UAE Team Emirates stark von Covid-19 gebeutelt, was größtenteils erklärt, warum Pogacar am Col du Granon sich selbst überlassen ist und Jonas Vingegaard ziehen lassen muss. Der fulminante Einstieg des Slowenen in die Saison 2023 (12 Siege, darunter Paris-Nizza und La Flèche wallonne in 19 Renntagen) lassen auf ein triumphales Comeback im Juli hoffen, bis ihn ein Kahnbeinbruch im Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich aus der Erfolgsspur wirft und in der dritten Woche der Tour de France seinen Tribut fordert. Sein neuer Edelhelfer Adam Yates lässt ihn im Regen stehen und holt sich am ersten Tag in Bilbao den Etappensieg und damit auch das Gelbe Trikot, das er vier Tage lang behält. Der Slowene liegt auf der Lauer, bis er am Col de la Loze am Tag nach seiner Niederlage im Zeitfahren von Combloux einbricht. Aber er behält seinen zweiten Platz in der abschließenden Gesamtwertung und feiert in Paris sein viertes (und letztes) weißes Trikot, während Adam Yates am Ende der Tour (erstmals) gemeinsam mit ihm auf dem Siegerpodest steht.  

Nach seinem Sieg beim Giro beherrscht er auch die Tour de France und schafft als erster Fahrer seit 1998 den Doppelsieg bei diesen beiden großen Rundfahrten. Eine überwältigende Vorstellung: 19 Tage im Gelben Trikot, sechs Etappensiege, darunter die letzten drei Tage und das prestigeträchtige Zeitfahren von Monaco nach Nizza sowie 6'17'' Vorsprung auf seinen Verfolger Jonas Vingegaard. Das UAE Team Emirates dominiert auch die Mannschaftswertung und platziert zwei seiner Fahrer unter den ersten Sechs der Gesamtwertung: João Almeida wird Vierter und Adam Yates Sechster.  

  • Finalsiege3
  • Etappensiege14
  • Gelbe Trikots47
  • Sonstige gewonnene Rennen11

Gesamtsiege: 3

  • 2020, 2021, 2024: Tadej Pogačar

Podiumsplätze: 4

  • 2002: Raimondas Rumsas, Dritter

  • 2022: Tadej Pogačar, Zweiter

  • 2023: Tadej Pogačar, Zweiter; Adam Yates, Dritter

Etappensiege: 34

  • 1993: Dschamolidin Abduschaparow in Vannes, Bordeaux und Paris

  • 1994: Ján Svorada im Futuroscope; Roberto Conti in L’Alpe-d’Huez

  • 1999: Ludo Dierckxsens in Saint-Étienne

  • 2001: Ján Svorada in Paris

  • 2002: Rubens Bertogliati in Luxemburg

  • 2007: Daniele Bennati in Castelsarrasin und in Paris

  • 2010: Alessandro Petacchi in Brüssel und Reims

  • 2015: Rubén Plaza in Gap

  • 2018: Dan Martin in Mûr-de-Bretagne; Alexander Kristoff in Paris

  • 2020: Alexander Kristoff in Nizza; Tadej Pogačar in Laruns, am Grand Colombier und in La Planche des Belles Filles

  • 2021: Tadej Pogačar in Laval, Saint-Lary-Soulan/Col de Portet und Luz Ardiden

  • 2022: Tadej Pogačar in Longwy, La Super Planche des Belles Filles und Peyragudes

  • 2023: Adam Yates in Bilbao; Tadej Pogačar in Cauterets und Le Markstein/Fellering

  • 2024: Tadej Pogačar in Valloire, Saint-Lary-Soulan – Pla d’Adet, Plateau de Beille, Isola 2000, Col de la Couillole und Nizza

Siege in anderen Wertungen: 11

  • 1993: Dschamolidin Abduschaparow (Punktewertung)

  • 2006: Damiano Cunego (bester Jungprofi)

  • 2010: Alessandro Petacchi (Punktewertung)

  • 2018: Dan Martin (kämpferischster Fahrer)

  • 2020: Tadej Pogačar (bester Kletterer, bester Jungprofi)

  • 2021: Tadej Pogačar (bester Kletterer, bester Jungprofi)

  • 2022: Tadej Pogačar (bester Jungprofi)

  • 2023: Tadej Pogačar (bester Jungprofi)

  • 2024: Mannschaftswertung

Gelbe Trikots: 47

  • 2002: Rubens Bertogliati, zwei Tage

  • 2020: Alexander Kristoff, ein Tag; Tadej Pogačar, zwei Tage

  • 2021: Tadej Pogačar, vierzehn Tage

  • 2022: Tadej Pogačar, fünf Tage

  • 2023: Adam Yates, vier Tage

  • 2024: Tadej Pogačar, neunzehn Tage

TEILNAHMEN: 28 (seit 1993)

DIE ZAHL
5: Etappensiege von Tadej Pogačar im Gelben Trikot bei der Tour 2024, zuletzt gelang dies Bernard Hinault 1979.

MEILENSTEINE

  • 12. Juli 2018: Dan Martin holt in Mûr-de-Bretagne den ersten Tour-de-France-Sieg für ein Team aus dem Nahen Osten.

    1. September 2020: Tadej Pogačar wendet im Zeitfahren von La Planche des Belles Filles das Blatt, entthront seinen Landsmann Primož Roglič und gewinnt im Alter von 21 Jahren die Tour de France beim Debüt.

    1. Juli 2024: Tadej Pogačar gewinnt das Zeitfahren in Nizza, nur wenige hundert Meter von seiner Wohnung in Monaco entfernt, seine sechste Etappe dieser Ausgabe und insgesamt die siebzehnte in fünf Teilnahmen. Damit zählt er mit 25 Jahren zu den Top 10 der erfolgreichsten Etappensieger.

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