Van Avermaet im Paradies

Mit etwas Verspätung begann die 115. Austragung von Paris-Roubaix. Rückenwind war angekündigt, doch man wollte die Fahrer nicht zu früh im Ziel haben. Diese aber hielten von Anfang an das Tempo extrem hoch, es gab viele Ausreißversuche, aber keiner kam richtig weg. Erst Jelle Wallays, Mickael Delage und Stijn Vandenbergh konnten sich ein wenig absetzen. Im Peloton herrschte aber offenbar Einigkeit: Eine echte Fluchtgruppe wollte man nicht weglassen.

Schock für Van Avermaet

Greg Van Avermaet erlebte einen Schockmoment in Haveluy, denn er fiel mit Defekt aus der Favoritengruppe heraus. Während Tom Bonnen vorne eine Konterattacke setzte, kehrte der Olympiasieger jedoch in die Gruppe zurück. Auch Alexander Kristoff fiel mit Defekt zurück, und das kurz vor dem Wald von Arenberg. Auch er kam zurück, spielte im weiteren Verlauf des Rennens jedoch keine Rolle, und das, obwohl seine Mannschaft um Tony Martin lange Zeit hart arbeitete. Erst nach dem Wald von Arenberg schaffte Van Avermaet nach und nach den Anschluss an die Gruppe der Favoriten, wo Tom Boonen alles tat, um mit einem Sieg von der großen Radsportbühne abzutreten.

Boonen will es wissen

Es hagelte Attacken aus der Gruppe der Favoriten. Trek-Segafredo versuchte es für Degenkolb, dann gingen Peter Sagan und Teamkollege Maciej Bodnar und bildeten eine neue Spitzengruppe gemeinsam mit Daniel Oss und Jasper Stuyven. Das war natürlich ein Top-Szenario für den Weltmeister, doch dann erlitt er den ersten Defekt. Ein denkbar schlechter Moment für den Kapitän von Bora-hansgrohe. Die beiden anderen hielten sich vorne. Wieder versuchte Tom Boonen, die Favoritengruppe zu sprengen, doch das gelang ihm nicht. Auch Peter Sagan blieb aktiv und ging mit Zdenek Stybar in Mons-en-Pévèle. 40 km vor dem Ziel blieben noch 15 Fahrer an der Spitze übrig.

Sagan attackiert und hat Defekt

Daniel Oss machte sich - buchstäblich - aus dem Staub. Peter Sagan startete dahinter die nächste Attacke - und erlitt erneut einen Defekt. Sechs Mann um Van Avermaet machten sich auf die Verfolgung von dessen Teamkollegen Oss. Degenkolb, Greipel und Martin fehlten. Es bildete sich eine 7-köpfige Spitzengruppe mit Oss, Van Avermaet, Stybar, Langeveld, Roelandts, Stuyven und Moscon. Die Gruppe um Boonen und Degekolb lag eine halbe Minute dahinter. Der Belgier versuchte verzweifelt, den Anschluss an die Spitzengruppe wieder herzustelle. Degenkolb an seinem Hinterrad, er führte nicht mit, da sein Teamkollege Stuyven vorne fuhr. Doch es gelang ihnen nicht, an die Führenden anzudocken. Diese verloren Oss, dann auch Stuyven und Moscon. Das Trio Van Avermaet, Stybar, Langeveld bog als Erstes ins Velodrom von Roubaix ein.

Van Avermaet siegt im Sprint

Stybar versuchte es wie ein Bahnfahrer, lancierte auch den letzten Sprint, doch Van Avermaet konterte mit großer Klasse und fuhr zu seinem ersten Sieg bei Paris-Roubaix. Rund 20 Sekunden dahinter kamen die Verfolger. André Greipel sprintete auf den siebten Rang - sein bestes Resultat bei Paris-Roubaix -, John Degenkolb wurde Zehnter.

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