Erfolgreiche Ausreißer - Buchmann starker Dritter

Tour de France 2015 | Etappe 11 | Pau > Cauterets

Die erste Bergwertung (3. Kategorie) und damit 2 Punkte sicherte sich Thomas Voeckler (Europcar) vor Daniel Martin. Dahinter teilte sich das Feld in zwei Teile – unglücklicherweise mit dem Träger des Grünen Trikots in der hinteren Hälfte. Und das vor dem ersten und einzigen Sprint des Tages. Für die deutschen Hoffnungen kam es aber noch schlimmer: Um 13.23 Uhr meldete Radio Tour: Aufgabe von Dominik Nerz, dem Kapitän von Bora Argon 18. Er hatte sich gestern schon mit heftigen Magenschmerzen ins Ziel geschleppt. Ein schwerer Schlag für ihn und sein Team.

Grün wechselt wieder den Besitzer

Und dann eroberte Peter Sagan das Grüne Trikot zurück. Zwar konnte Greipel in die erste Gruppe zurückgebracht werden, am Ende fehlten aber einige Körner, um ganz vorne zu landen. Sieger wurde Matteo Trentin vor Peter Sagan und John Degenkolb. Greipel wurde Neunter.

Die dritte Bergwertung des Tages (3. Kategorie) gewann ein alter Bekannter: der erste Träger des Bergtrikots Daniel Teklehaimanot vor Voeckler. Danach konnten sich Voeckler und Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) absetzen, zu denen sich Serge Pauwels (MTN), gestern guter 14. mit 3:09 Minuten hinter Froome, gesellte. Kurz darauf auch Steve Morabito – und Emanuel Buchmann, der deutsche Meister, der nach dem Ausscheiden seines Kapitäns Dominik Nerz mehr Freiheiten hatte. Vor dem Feld mühten sich noch zwei Fahrer um Anschluss an das Quintett: Arnaud Démare (FDJ) und Julien Simon (Cofidis). Diese Sieben hatten bald viereinhalb Minuten Vorsprung vor dem Feld.

Im Menu als Zwischengericht der Col d'Aspin

Die Situation beim Anstieg auf den Col d'Aspin bei über 30 Grad: Eine siebenköpfige Spitzengruppe über sechs Minuten vor dem Feld; dazwischen mit über drei Minuten Abstand Daniel Martin (Cannondale-Garmin) und Andriy Grivko (Astana). Letzterer konnte das Tempo seines Fluchtkollegen nicht mitgehen, so dass Martin alleine die Distanz zu den ersten Sieben Pedaltritt um Pedaltritt verringerte. Gleichzeitig zersplitterte das Feld in viele Gruppen. Für den Sprinter Arnaud Démare wurde es zu anstrengend; Martin seinerseits ließ ihn stehen, beschleunigte weiter und wurde der neue siebte Mann an der Spitze. Obwohl die Aufholjagd Kraft gekostet hatte, sprintete Martin als Erster auf den Berg der 1. Kategorie, gefolgt von Thomas Voeckler & Co. Neunter auf dem Aspin wurde als Führender des Pelotons der Träger des Bergtrikots Richie Porte.

Zum Hauptgericht: der Tourmalet

Im Anstieg auf den Berg der höchsten Kategorie sah es so aus, als würde alles beim Alten bleiben: Vorne die acht Ausreißer, dann über sieben Minuten dahinter das Feld mit den Favoriten. Weiter hinten die ansonsten schnellsten Männer... Dann kam doch noch Bewegung ins Feld: Astana steigerte das Tempo, so dass der Vorsprung der Ausreißer sank. Vorne attackierte Majka erfolgreich. Der Hitze, dem höllischen Anfangstempo und den vielen Höhenmetern mussten immer Fahrer Tribut zollen. An der Spitze zog Rafal Majka einsam seine Bahn und kassierte 25 Punkte. An dritter Stelle überquerte der junge deutsche Meister Emanuel Buchmann hinter Pauwels den Pass in 2.115 Metern Höhe. Das Feld folgte mit fünf Minuten Abstand.

Finale nicht wirklich ein Dessert

Rasende und gefährliche Abfahrt – mit 70 – 80 Sachen. Und plötzlich Kühe auf der Straße, denen Warren Barguil gerade noch ausweichen kann! Obwohl oder weil alle Vollgas gaben, änderte sich nichts an der Reihenfolge. Nur an den Abständen innerhalb der ehemaligen Ausreißergruppe. Majka klar auf Kurs Etappensieg vor Pauwels, dem schneller werdenden Martin und dem deutsche Tour-Debütant Buchmann. Das Feld mit klarem Abstand. Noch einmal Serpentinen mit bis zu 10 Prozent hinauf nach Cauterets. Die letzte Bergwertung holte sich Rafal Majka vor Daniel Martin, der zum kämpferischsten Fahrer des Tages erklärt wurde. Am Ende stand ein klarer Sieg des Polen Rafal Majka vor Daniel Martin. Hervorragender Dritter Emanuel Buchmann – Glückwunsch zu dieser Leistung bei seiner ersten Hochgebirgsetappe.

Im Gesamtklassement hat sich wenig geändert – auf den ersten Plätzen gar nichts, nur  Bauke Mollema hat durch eine Attacke kurz vor dem Ziel den schwächelnden Vorjahressieger Nibali aus den Top-Ten gefahren.


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