Eine vierköpfige Gruppe
Matthieu Ladagnous (Fra-FDJ) untermauert als erster Fahrer seine Ambitionen und attackiert unmittelbar nach dem Startschuss. Ihm folgen unverrichteter Dinge Pablo Urtasun (Esp-EUS), Jan Ghyselinck (Bel-COF) und Julien Simon (Fra-SAU). Die Ausreißer stoßen auf keinerlei Widerstand und können sich zunächst absetzen (4’50’’ Vorsprung bei km 15). Aber die Fahrer von Lotto-Belisol schlagen mit den Kollegen von Fabian Cancellara an der Spitze des Hauptfeldes ein Tempo an, das für die Vorbereitung der Verfolgung reicht.
Ohne Kittel!
Nach 39 Kilometern gibt der Kapitän des Teams Argos-Shimano, Marcel Kittel, ohne eine einzige echte Sprintteilnahme bei seiner ersten Tour de France auf. Die anderen Sprintspezialisten sind indes fest entschlossen, die Ausreißer unter Kontrolle zu halten. Der maximale Abstand wird bei km 52 mit 5’40’’ gemessen. Nach der Durchquerung der Normandie kommt es in der Picardie zur ersten kraftvollen Auseinandersetzung des Tages. In On Breteuil ist Mark Cavendish der schnellste Fahrer, um Platz fünf und 11 Punkte einzuheimsen, was deutlich macht, dass er nach seiner unsanften Landung auf dem Boden von Rouen keineswegs seine Spitzengeschwindigkeit verloren hat.
Sagan am Boden
Das Peloton bleibt von starkem Regen verschont und jagt das Spitzenquartett mit Kalkül und traumwandlerischer Sicherheit. 25 Kilometer vor dem Ziel bleiben den Ausreißern noch 1’15’’ Vorsprung, schließlich nur noch 40’’ bei noch 10 ausstehenden Kilometern. Eine beispiellose Zusammenarbeit verhilft den Ausreißern zu einem hauchdünnen Polster, das Hoffnungen weckt: 25’’ 4 Kilometer vor dem Ziel, alles scheint möglich. Umso mehr als ein Massensturz mit Peter Sagan und Tyler Farrar als prominentesten Opfern, die Sprintvorbereitung 3 Kilometer vor dem Ziel durcheinander bringt. Aber der Zug von Andre Greipel hält sich auf den Rädern. Die Attacken von Julien Simon und Jan Ghyselinck verpuffen angesichts der Nachführarbeit des Teams Lotto-Belisol. Weniger als 300 Meter vor dem Zielstrich werden sie gestellt, und Urtasun schaut Andre Greipel hinterher, der auf der Zielgeraden noch einmal alles herausholt. «Gorilla» feiert den zweiten Tageserfolg in Serie bei der Tour 2012.
Etappenrückblick
5 Juli 2012
- 18:01
Greipel feiert Double
Tour de France 2012 | Etappe 5 | Rouen > St-Quentin