Spartakus, 3. Akt

Wiggins zahlt für falsche Strategie _ Die Tradition ist durch die strategischen Entscheidungen der Tagesfavoriten umgekrempelt worden, wobei viele auf Gewitter zum Tagesende gesetzt hatten. Die Zeitfahrspezialisten erschienen demnach schon sehr früh auf der Startrampe, mit einem offenkundigen Vorteil für Tony Martin (THR), der eine Referenzzeit vorlegte, die sich als solide erweisen sollte. Denn schon bald sollten Regenschauer den Straßenbelag rutschig werden lassen… und die Fahrer zur Vorsicht anhalten. Der Norweger Boasson Hagen (SKY) beispielsweise blieb im Hintertreffen, genau wie Bert Grabsch (THR) oder Bradley Wiggins (SKY), der unter dem Regen mit 46’’ auf den führenden DeutscheN deutlich zurückbleiben sollte. _ _ Millar mit guten Beinen _ Die weiteren Kandidaten mussten unter wenig leistungsfördernden Bedingungen antreten. Zunächst gelang es nur Geraint Thomas (SKY), Tyler Farrar (GRM) und Levi Leipheimer (RSH), ein wenig an Martin heranzurücken, ohne ihn jedoch gefährden zu können. Lars Boom (RAB), der bei seiner ersten Tour de France sogleich die Verantwortung des niederländischen Hoffnungsträgers zu tragen hat, scheiterte ebenfalls mit 34’’ auf die Referenzzeit. David Millar (GRM), der auf der ersten Hälfte der Strecke gute Beine hatte (2. Zwischenzeit, 3“ zurück), verpasste danach die Gelegenheit, zehn Jahre nach seinem Erfolg beim Zeitfahren am Futuroscope in Poitiers den Sieg zu erringen: es fehlten ihm zehn Sekunden, um zu Martin vorzustoßen. _ _ Cancellara in der Arena _ Zum Ende des Programms begann die Straße zu trocknen, wodurch die letzten Fahrer wieder Jagd auf Tony Martin machen konnten. Aber weder Brajkovic (RSH), der sich beim Dauphiné gezeigt hatte, noch Rogers (THR) oder auch Luis-Leon Sanchez (GCE) gelang es, an der Hierarchie zu rütteln. Lance Armstrong konnte nach einer großen Leistung den 3. Platz in der provisorischen Tageswertung erreichen, mit „nur“ 12’’ Rückstand. Doch das Erscheinen von Fabian Cancellara in der Arena ließ keinerlei Zweifel an seiner Fähigkeit aufkommen, sich seinen dritten Sieg bei einem Zeitfahren zu Beginn der Tour zu sichern. Bei der Zwischenzeit verbesserte er die Vorgabe von Martin um 6“; am Ziel war das Urteil noch deutlicher: 10“ besser! Weiter hinten könnte sich das Auszählen der Sekunden als entscheidend im Kampf erweisen, den sich die Favoriten um das Gesamtklassement versprochen haben: Armstrong gönnt sich einen ersten Vorsprung von 5“ auf Contador.

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