Sanchez hat den längsten Atem

Tour de France 2009 | Etappe 8 | Andorre-la-Vieille > Saint-Girons

Angriff von Casar bei km 15

Die Etappe hat mit dem Anstieg zum Port d’Envalira begonnen, der mit einer 23 Kilometer langen Steigung ein ideales Terrain für Angriffe bot. Sylvain Calzati (AGR) hat ab dem ersten Kilometer das Tempo erhöht, gefolgt von Thierry Hupond (SKS). Egoi Martinez (EUS), der ein Auge auf das Gepunktete Trikot geworfen hat, setzte ebenfalls zur Offensive an und überholte dabei die beiden Franzosen. Er zog dabei Paulinho (AST) und Uran (GCE) mit und dann auch Wegelius (SIL). Sandy Casar (FDJ) stieß dann bei km 14 zu dieser kleinen Gruppe und erhöhte bei km 15 nochmals das Tempo.

Angriff von Evans

Im Hauptfeld, das durch die ersten Attacken des Tages bereits erheblich reduziert war, hat Cadel Evans 5 km vom Port d’Envalira zum Angriff ausgeholt und dadurch die Bildung einer Verfolgergruppe ausgelöst. Casar wahrte einen ausreichenden Vorsprung, um den Gipfel in Führungsposition zu erreichen, wurde aber dann bei km 50 von Evans (SIL), Zabriskie (GAR), Efimkin (ALM), Kern (COF) und Martinez (EUS) eingeholt, zu denen dann in der Abfahrt noch Hushovd (CTT), Cancellara (SAX), Flecha (RAB) und Hincapie (THR) stoßen konnten.

Hushovd in Grün

Besorgt angesichts des wachsendenVorsprungs von Evans, wurde dann von den Fahrern vom Team Astana die Nachführarbeit organisiert, um Druck auf die Ausreisser auszuüben. Diese Bemühungen sollten belohnt werden, als Evans sich mit Kern und Martinez wieder ins Peloton einreihte (km 63). Während Thor Hushovd fleissig Punkte sammelte, um Mark Cavendish das Grüne Trikot abzujagen, wurde die Ausreissergruppe durch neue Talente verstärkt: zunächst Ignatiev (KAT) und LL.Sanchez (GCE), dann Astarloza (EUS) und Rosseler (QST).

Aufgabe von Pereiro

Die Ausreißer haben daraufhin den Col de Port mit einem Vorsprung von 1’40" auf das Hauptfeld in Angriff genommen, in dem ein ehemaliger Tour-Sieger zur Aufgabe gezwungen war: Oscar Pereiro hat am Fuß der Steigung das Rennen aufgegeben. Am Gipfel wies das Peloton einen Rückstand von 2’50" auf die Ausreissergruppe des Tages auf. Der Anstieg zum Col d’Agnès war dann Schauplatz einer ernsthafteren Auseinandersetzung. Von den Ausreissern sollten noch vier Fahrer übrig bleiben: LL.Sanchez, Astarloza, Efimkin und zeitweilig Casar, der manchmal in Rückstand geriet, sich aber nicht gänzlich abhängen ließ.

2’45’’ Vorsprung

Im Peloton wurde der Auswahlprozess von Andy Schleck eingeläutet, der ab den ersten Steigungen die Bildung einer Elitegruppe auslöste. Doch die Anstrengung sollte nicht belohnt werden, wodurch die Ausreisser sich weiter absetzen konnten – und die abgehängten Fahrer, u.a. Nocentini, auf den letzten 4 Kilometern zum Col d’Agnès wieder zur Gruppe der Favoriten aufschließen konnten. Mit 2’45" Vorsprung für die letzten 44 Kilometer bis nach Saint-Girons konnten die Ausreisser an ihre Erfolgsaussichten glauben. 10 Kilometer vor der Zielankunft boten 2’10’’ Vorsprung ein bequemes Polster. Sanchez, Casar, Astarloza und Efimkin gingen dann in die Beobachtungsphase über. Astarloza ging 4,5 km vor dem Ziel als Erster zum Angriff über, doch die Tempoerhöhung von Efimkin 500 Meter weiter sollte länger währen. Der Russe wurde erst auf dem letzten Kilometer gestellt, woraufhin sich ein Sprint zu viert andeutete. Sandy Casar zog 300 Meter vor dem Ziel an, doch Luis-Leon Sanchez, der sich sogleich ans Rad von Sandy Casar geheftet hatte, konnte auf den letzten 100 Metern noch einmal entscheidend zulegen. Die Ankunft des Hauptfeldes mit 1’54" Rückstand führt zu keinerlei Veränderung auf den ersten Plätzen der Gesamtwertung.

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