Caleb Ewans zweiter Streich

Tour de France 2019 | Etappe 16 | Nîmes > Nîmes

Die letzte Tour-Woche begann spektakulär. Die Arena von Nîmes wurde für die Tour-Etappe von 133 m auf 177 km verlängert. Der fast ovale Kurs schien dem eiförmigen Rund dieses römischen Amphitheaters nachempfunden. Sieger bei der Fahrt von und nach Nîmes wurde Caleb Ewan.

 

163 Fahrer starteten in der alten Römerstadt bei sengender Hitze und wenig Wind. Schon die erste Attacke war erfolgreich, weil das Feld an den Ausreißern kein Interesse zu haben schien - außer sie nicht zu weit wegzulassen. Vielleicht wollten auch alle das majestätische römische Aquädukt Pont du Gard bewundern, das die Fahrer erstmalig überqueren durften. Sport-Moderne traf Antike. Mehr als zwischen 1'30" und zwei Minuten ließen die Sprinterteams Stéphane Rosetto, Alexis Gougeard, Paul Ourselin, Lukasz Wisniowski und Lars Bak, dem mit 39 Jahren ältesten im Feld, nicht. Schrecksekunde für Geraint Thomas, als er in einer Kurve mit der Bordsteinkante kollidierte und stürzte. Nach Radwechsel brachten ihn seine Teamkameraden zurück ins Feld.

Lars Bak zweimal Erster
Die Sprintmarkierung in Vallérargues überquerte das Quintett in der Reihenfolge Bak, Rosetto, Ourselin, Wisniowski und Gougeard, ohne das Tempo anzuziehen. Im Feld wurde dagegen um die Punkte gespurtet. Ergebnis: Viviani vor seinem Anfahrer Morkov, Colbrelli und Sagan, der nicht voll reingehalten hatte. 100 km vor dem Ziel sank der Vorsprung auf 1'15". Und änderte sich auch nicht wirklich beim einzigen Berg der heutigen Etappe, der Côte de Saint-Jean-Du-Pin, die wieder Lars Bak, den Doyen der Tour, in Front sah. Jetzt Peter Sagan mit Defekt. Motto: Selbst ist der Mann, reparierte er die Schaltung und weiter ging’s. Wieder änderte sich die Richtung des Kurses - die Fahrer sozusagen auf dem Rückweg. Nach 100 km an der Spitze sank der Vorsprung erstmals unter eine Minute - Tony Martin und einige andere ließen an der Spitze nicht locker.  

Fuglsang stürzt und muss aufgeben
Noch 50 km, der Vorsprung schmolz wie Butter in der Sonne auf unter eine halbe Minute. Das Feld eng beieinander, Windkanten-Gefahr im offeneren Gelände. Vor allem Pinots Mannschaft sah man häufig vorne. Pause für die Sprinter-Equipes. Spiel mit den Sekunden beim Abstand zur Spitze. 27 km vor dem Ziel Sturz im Hauptfeld. Hauptleidtragender Jakob Fuglsang, einer der Mit-Favoriten in der Gesamtwertung. Der aktuell Neunte musste aufgeben.

Ewan gewinnt zum zweiten Mal
Erst zwei Kilometer vor dem Ziel wurde die Fluchtgruppe eingeholt. Da wurde wieder ein Sturz gemeldet, diesmal wohl ohne schwerwiegende Folgen für Quintana u.a. Vorne brachten sich die Sprinterteams in Position. Massensprint in den Gassen von Nîmes. Am Ende hatte der Kleinste im Feld, Caleb Ewan, im wahrsten Sinne des Wortes zum zweiten Mal die Nase vorn. Unwiderstehlich zog er an der Konkurrenz vorbei und siegte vor Viviani, Groenewegen, Sagan und Bonifazio. Ausreißer Alexis Gougeard wurde zum kämpferischsten Fahrer erklärt. Kaum Änderungen im Gesamtklassement und keine bei den Trikotträgern. Morgen eine weitere Übergangsetappe mit Chancen für Puncheure vor der Alpen-Trilogie.





Zusammenfassung - Etappe 16 - Tour de France 2019

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