Letzter Sprint vor den Pyrenäen

Nach dem willkommenen Ruhetag am Tarn und den heftigen Auswirkungen des Etappenfinales in Albi gibt es im 11. Abschnitt einen leichten Aufgalopp vor den hammerharten Anstiegen in den Pyrenäen. 167 weitgehend flache Kilometer zwischen Albi und Toulouse mit je einem Berg der 3. und 4. Kategorie in der ersten Hälfte der Strecke.


Doch diese Anstiege machen selbst den Sprintern keine Angst. Sie haben zudem bis nach Nîmes die vorerst letzte Chance, ihre Schnelligkeit auszuspielen. Das können sie bereits nach den beiden Kletterpartien kurz vor Gaillac beim Zwischensprint. Danach geht es leicht wellig weiter, es steht jedoch kein kategorisierter Berg mehr im Weg bis zur „ville rose“ an der Garonne.

Ständige Aufmerksamkeit gefordert
Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) führt zwar im Kampf um das Grüne Trikot deutlich vor der Sprintkonkurrenz, doch gilt für ihn wie für den Rest des Pelotons, voll konzentriert zu fahren. Was in einem Moment der Unachtsamkeit passieren kann, erlebten die Mitfavoriten Pinot, Uran, Fuglsang & Co, als das „Wind-Dream-Team“ Ineos auf die Tube drückte und in seinem Sog am Ende nur 28 Fahrer zeitgleich mit dem späteren Sieger Wout van Aert am Montag ins Ziel kamen. Es gibt auch bei dieser Etappe mehrere Richtungsänderungen, bei denen der Wind wieder eine Rolle spielen kann. Sicher werden wieder Ausreißer attackieren; die Sprinterteams werden sie bei dieser relativ kurzen Etappe jedoch nicht so weit weglassen, soll es wieder zu einem Massensprint kommen.

Favoriten denken an die Pyrnäen
Somit kann sich keines der Teams eine Verlängerung des Ruhetags gönnen. Oder auf dem bisher erreichten ausruhen. Die schweren Prüfungen kommen noch. Der bisher enttäuschende Mitfavorit Romain Bardet hat nach der frustrierenden ersten Rennwoche schon die dritte im Kopf, in der die Alpen die Entscheidung bringen werden. „Ich verspüre überhaupt keinen Druck mehr“, sagte er am Ruhetag den Journalisten. Die Favoriten werde sich daher aus den Scharmützeln weitgehend rauszuhalten versuchen und eher mitrollen. Aber bei der Tour de France kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren - siehe die Etappe nach St. Etienne oder nach Albi.

Ein Ende im Sprint
Eines werden die Sportlichen Leiter ihren Männern eintrichtern: Vorsicht am Kreisverkehr. Denn genau an solch einem rond point begann das Unheil für Pinot und seine Kollegen. Wie sagte Bardet am Ende des Interviews: „Am Schluss wird abgerechnet.“ Auch deshalb liegt die Prognose für diese Etappe nah, dass die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen und die Trikotträger in ihren begehrenswerten Leibchen auch die Pyrenäen hochstrampeln. Im Gegensatz zu ihren schon siegreichen Sprinterkollegen sind Caleb Ewan und Michael Matthews bisher leer ausgegangen. Also dürften sie das größte Interesse haben und ihre Teams arbeiten lassen.

TOUT SAVOIR - Etape 11 EN

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