Läuft für Groenwegen

Tour de France 2018 | Etappe 8 | Dreux > Amiens

Nach seinem Sieg 2015 in Amiens sah André Greipel auch dieses Mal wenige Meter vor der Ziellinie noch wie der Sieger aus. Doch dann schob sich Dylan Groenewegen an ihm vorbei, wiederholte seinen Vortagserfolg und zog an Etappensiegen mit Fernando Gaviria und Peter Sagan gleich. Unglücksrabe des Tages war Daniel Martin, der nach Sturz über eine Minute auf seine Konkurrenten im Gesamtklassement verlor.

Wie sich die Bilder gleichen. Obwohl sie 50 km weniger strampeln mussten als gestern, bummelten die 170 Fahrer von Dreux zum Etappenziel in Amiens Metropole und lagen sogar weit hinter dem langsamsten errechneten Schnitt. Dabei sollte am französischen Nationalfeiertag auch Rücksicht auf das kleine Finale der Fußball-WM genommen und die Etappe spätestens vor dem Anpfiff um 16.00 Uhr beendet werden. Doch die Fahrer schonten sich offensichtlich vor der morgigen Hölle des Nordens, den Kopfsteinpflaster-Sektoren à la Paris-Roubaix.

Erst drei dann zwei Ausreißer

Einige kleinere Defekte schon vor dem Start und eine Schein-Attacke von Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe) waren die ersten Aufreger des Tages. Dann fuhren ab km 22 doch drei Fahrer voraus: Laurens Ten Dam (Sunweb) gefolgt von Fabien Grellier (Direct Energie), der zum 3. Mal ausriss, und Marco Minnaard (Wanty). Letzterer sicherte sich auch die erste Bergwertung der vierten Kategorie bei einem Vorsprung vor dem Peloton von über vier Minuten. Als Ten Dam sich bald ins Feld zurückfallen ließ, gab das Duo weiter Gas und vergrößerte den Vorsprung auf fast sechs Minuten. Die zweite Bergwertung - ebenfalls 4. Kategorie - gewann Grellier vor Minnaard. Auch die Sprintwertung in La Neuve Grange sah Grellier knapp vor seinem Fluchtkollegen. Die Sprinter-Teams kontrollierten weiter den Abstand zu den Ausreißern. Beim Zwischensprint unterstrich Démare seine Ambitionen vor Sagan, Gaviria und Greipel.

Aufmerksamer Greg van Avermaet gewinnt eine Sekunde…

So nach und nach schmolz der Vorsprung des Duos unter der gleißenden Sonne in Frankreichs Norden. Rund 35 km vor dem Ziel in Amiens begannen die Sprinterteams die Vorbereitungen für das Finale. Vorsprung um zwei Minuten. Auch noch bei der Bonuswertung, wo sich Greg van Avermaet hinter den Ausreißern die eine verbleibende Sekunde sicherte.

Sturz im Hauptfeld - Dan Martin distanziert

Ein Sturz ca. 17 km vor dem Ziel teilte das Feld in mehrere Teile. Besonders betroffen Dan Martin und Julian Alaphilippe. Und Tom Skujins, der Träger des Bergtrikots. Mit mehr als einer Minute Rückstand nahmen die Gestürzten die Verfolgung des Feldes auf. Noch 10 Kilometer und 20 Sekunden Vorsprung für das Führungsduo, bei dem Minnaard bald aufgab und Grellier alleine weiterfuhr - und zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Den Zielsprint eröffnete das Team von Arnaud Démare. Doch am Ende reichte es für ihn nicht zum erhofften Sieg am französischen Nationalfeiertag. Ebensowenig für Kittel, der zwar besser unterwegs war als gestern, aber in den Endkampf nicht eingreifen konnte.

Drei Deutsche in den Top 10

André Greipel ließ sich im Schlusssprint nicht vom drängelnden Gaviria beeindrucken, zog an Sagan vorbei. Doch dann kam wieder Groenewegen und bezwang den Deutschen ganz knapp. Dritter wurde Peter Sagan, John Degenkolb hervorragender Fünfter, Platz neun ging an Nikias Arndt. Greg von Avermaet verteidigte ebenso Gelb wie die anderen Trikotträger ihr jeweiliges Leibchen.

+++UPDATE+++

André Greipel und Fernando Gaviria wurden von der Jury auf die Plätze 92 bzw. 93 zurückgestuft. Damit John Degenkolb Dritter, Nikias Arndt Siebter.

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