Groenewegen mit Ansage

Tour de France 2018 | Etappe 7 | Fougères > Chartres

Nach 231 km und noch langsamer als im langsamsten Schnitt endete die längste Etappe 2018 mit dem Sieg des Niederländers Dylan Groenewegen. Mit Degenkolb (6.) und Greipel (8.) schafften es erneut zwei Deutsche unter die ersten 10.

Überraschenderweise eröffnete bei dieser ultralangen Etappe diesmal kein Fahrer von Direct Energie die Feindseligkeiten sondern einer von Wanty-Groupe-Gobert: Yoann Offredo gelang die erfolgreiche Attacke. Zuvor hatte es eine zehn Mann starke Gruppe versucht, doch diese wurde von LottoNL-Jumbo eingeholt. Das Team von Dylan Groenwegen hatte offensichtlich etwas vor...

Offredo Ausreißer wider Willen

Offredo machte mehr als 30 km lang Tempo und fuhr mit über neun Minuten den größten Vorsprung der diesjährigen Tour vor dem bummelnden Peloton heraus. Auch der Berg der 4. Kategorie 111 km vor dem Ziel in Chartres konnte ihn nicht aufhalten. Allerdings war dort der Vorsprung schon um die Hälfte geschrumpft. Offredo war das lange Alleinsein an der Spitze irgendwann leid und ließ die Beine hängen. Nach den ersten 1.000 km der Tour de France 2018 änderte sich das Bild nicht. Noch nicht.

Achtung Windkante - kurze Aufregung

Denn plötzlich kam Bewegung ins Peloton. Die Gefahr der Windkante auf einer langen Geraden im Département Sarthe. Und tatsächlich konnte eine größere Gruppe mit allen Trikotträgern unter Führung von AG2R und Trek Segafredo eine kleinen Vorsprung vor zwei kleineren Gruppe heraus spurten. Leidtragende u.a. der Sieger von gestern Daniel Martin und einige Sprinter, u.a. Marcel Kittel. Es blieb jedoch ein kurzes Intermezzo. Wenige Kilometer später waren die drei Teile des Pelotons wieder vereint. Schließlich wurde auch Offredo dankbares Opfer der Tempoverschärfung. Ende der 108 km langen Alleinfahrt 90 km vor dem Ziel. Neue Situation: alle 170 Fahrer zusammen. In Erwartung neuerlicher Attacken…

Gut gemacht BMC

Und tatsächlich. Nach kurzer Verschnaufpause trat ein anderer Solist die Flucht nach vorne an: Laurent Pichon (Team Fortuneo). Ein neues Rennen begann. 80 km vor dem Ziel hatte er schon 1:30 Minute Vorsprung. Keine Reaktion im Feld. Kurz vor der Sprintwertung war Pichon schon zwei Minuten voraus und sichert sich auch die 1.500 Euro-Prämie und 20 Punkte. Danach spurten die üblichen Verdächtigen um die Plätze: Gaviria knapp vor Sagan und Kristoff - wie sich die Bilder bei den Zwischensprints gleichen. Unterdessen war das Feld dem Ausreißer wieder näher gekommen, ließ ihn dann jedoch wieder von der Leine. Aber wenige Kilometer vor der Bonuswertung war auch dieser Ausreißversuch Geschichte. Immerhin wurde Pichon zum kämpferischsten Fahrer der Etappe gewählt. Die drei Sekunden sicherte sich BMC in Person des Mannes in Gelb, Greg van Avermaet, jetzt sechs Sekunden vor Geraint Thomas, dem Zweiten im Gesamtklassement, der gar nicht erst mit gesprintet war.

Massensprint mit überraschendem Ausgang

Es lief auf einen Massensprint auf leicht ansteigender Zielgeraden hinaus. Quick-Step und FDJ eröffneten den Sprint, gefolgt von Bora, Cofidis, Dimension Data. Dann der Antritt von Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo). Der Gewinner der Schlussetappe der Tour 2017 in Paris hatte den stärksten Punch und ließ die Konkurrenz förmlich stehen. Der Niederländer siegte deutlich vor Gaviria, Sagan und Démare. John Degenkolb wurde hervorragender 6., André Greipel kam als 8. ins Ziel. Kleine Änderung im Gesamtklassement: Van Avermaet jetzt sechs Sekunden vor Thomas. Aber alle Trikotträger behalten ihre Leibchen.



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