Zweiter Etappensieg bei dieser Tour für Peter Sagan, der damit auch sein Grünes Trikot festigte. Erstmalig übernimmt ein Lette das Bergtrikot. Greg Van Avermaet bleibt in Gelb.
Die vor allem ab km 92 komplizierte Etappe über 204,5 km von Lorient über die malerischen Gemeinden Pont-Aven und Concarneau Richtung Norden und nach einer langen Linkskurve zum Ziel in Quimper nahmen 171 Fahrer in Angriff. Drei weniger als am Vortag: Domont (AG2R), Benoot (Lotto Soudal) und Michael Matthews (Sunweb) mussten nach Stürzen bzw. Krankheit aufgeben. Kurz nach dem Start auch Marcel Kittels Teamkollege Robert Kiserlovski (Katusha) nach einem Zusammenprall mit einem Fotografen. Von den verbliebenen 170 Fahrern konnten sich sieben absetzen: Sylvain Chavanel und Lilian Calmejane (Direct Energie), Jasper De Buyst (Lotto Soudal), Julien Vermote (Dimension Data), Tom Skujins (Trek-Segafredo), Élie Gesbert (Fortuneo) und Nicolas Edet (Cofidis). Der Vorsprung des Septetts vor dem von BMC angeführten Feld pendelte zwischen drei und vier Minuten.
Die heiße Phase: Zwischensprint und Berge
Mit dem Zwischensprint bei Km 92,5 in Roudouallec begann die heiße Phase des Rennens. Die ersten Sieben fuhren noch weitgehend entspannt über die Sprintmarkierung und überließen ihrem Ältesten, Sylvain Chavanel, den Sieg und damit 20 Punkte plus 1.500 € Preisgeld. Den Sprint des Hauptfeldes als Achter sicherte sich Gaviria, gefolgt von Sagan, Kristoff, Démare, Greipel und den anderen schnellen Männern. Es folgten zwei Berge der 4. Kategorie, die Chavanel ebenfalls als Erster überquerte und wodurch er vorerst das Bergtrikot übernahm. Er gab weiter Gas und konnte einen leichten Vorsprung herausfahren.
Anstiege werden schwerer
Noch 65 Kilometer auf den schmalen Straßen des Finistère. Drei Berge der 3. Kategorie in kurzer Folge. Den ersten nahm Chavanel noch als Solist und kassierte weitere zwei Punkte. Die Gruppe war hier schon gesprengt, aus dem Feld fielen die Sprinter zurück. An der Spitze jetzt ein Quartett rund zweieinhalb Minuten vor dem Peloton. Berg Nr. 4 hatte es besonders in sich - bis zu 16 % Steigung im Finale. Erster an der Côte de Menez Quelerc’h wurde der Lette Tom Skujins vor Calmejane. Knapp zwei Minuten dahinter das Feld mit allen Favoriten - und mit Chavanel, der noch auf das Bergtrikot hoffen konnte.
Die fünfte Bergwertung Côte de la Montagne de Locronan nur noch knapp 50 Sekunden vor dem Feld sicherte sich mit starkem Antritt erneut Skujins vor Calmejane. Dank der weiteren zwei Punkte an dem höherwertigen Berg der 3. Kategorie reichte es für den Letten für das Bergtrikot vor dem punktgleichen Chavanel (je vier Punkte). Gestern noch der Wasserträger und heute mit einem Wertungstrikot belohnt.
Faszinierendes Finale in Quimper mit unwiderstehlichem Sagan
In Quimper wartete noch ein verdammt schwerer Anstieg auf die Fahrer. Der Vorsprung von Skujins und Calemjane schmolz weiter. Beim Bonus Sprint bergauf attackierte Julien Alaphilippe, gefolgt vom Gelben Trikot Greg van Avermaet und Calmejane. Dann schoss mit Rein Taaramäe ein weiterer Fahrer von Direct Energie nach vorne. 20 Sekunden Vorsprung - zu wenig. Die Spezialisten und Klassementfahrer jetzt vorne. Dann ein faszinierendes Finale, das Philippe Gilbert eröffnete, gefolgt vom Träger des Gelben Trikots sowie Sonny Colbrelli und Peter Sagan. Van Avermaet beschleunigte, Sagan am Hinterrad. Sagan und Colbrelli kamen aus dem Windschatten. Und wieder siegte der Weltmeister mit einem unwiderstehlichen Finish und rang Colbrelli wie schon in La-Roche-sur-Yon nieder. Auf den Plätzen Alejandro Valverde, Julian Alaphilippe, Daniel Martin und Greg van Avermaet. Bis auf Dion Smith, der sein Bergtrikot an Tom Skujins abgeben muss, behielten alle ihr Leibchen. Sagan baute seinen Vorsprung in der Punktwertung deutlich vor Gaviria aus.
