Ausreißer gegen Sprinter hieß es vor dem Start und lange während der 171 km nach Pau. Am Ende siegte mit Arnaud Démare in einem rassigen Finale ein reiner Sprinter und bescherte zugleich einem französischen Team den ersten Etappenerfolg, der dritte eines französischen Fahrers. John Degenkolb lag lange aussichtsreich im Rennen, kam am Ende jedoch über Platz 7 nicht hinaus.
Wie üblich wurde auch bei dieser Übergangsetappe unmittelbar nach dem Senken der Startflagge attackiert. Fünf Fahrer konnten sich absetzen: Thomas Boudat, Luke Durbridge, Niki Terpstra, Mathew Hayman und Guillaume van Keirsbulck. Mit einem 56er Schnitt auf den ersten 10 Kilometern wuchs der Vorsprung auf 25 Sekunden. Als das Peloton wenig später ‚freie Fahrt‘ für die Ausreißer signalisierte, stieg der Vorsprung rasch auf eineinhalb Minuten an. Die Sprinterteams - Groupama-FDJ (Démare), UAE Emirates (Kristoff) und Bora-hansgrohe (Sagan) - kontrollierten die Distanz. So ging es mit knapp 49 km/h im Schnitt der ersten Stunde zur ersten Bergwertung, der Côte de Madiran (4. Kategorie). Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die Fahrer aber mehr an neuen Trinkflaschen als an dem einen Punkt interessiert. Das Feld folgte 70 Sekunden später.
Degenkolb vorübergehend Dritter in der Sprintwertung
Wenige Kilometer nach dem Berg erkannten Sep Vanmarcke, Jasper Stuyven und Michael Gogl ihre Chance, zum Quintett aufschließen zu können, und attackierten. In der aufkommenden Hektik stürzten u.a. Adam Yates und Nairo Quintana. Letzterer musste vom Tour-Arzt behandelt werden, konnte aber weiterfahren. Das Trio kam zunächst auf 30 Sekunden an das Quintett ran. Dann musste Gogl passen, so dass sich das Feld wieder näherte. Den Zwischensprint passierten die Führenden in hohem Tempo. Den Sprint des Feldes gewann John Degenkolb vor Andrea Pasqualon und Alexander Kristoff, Peter Sagan hielt sich zurück. Mit acht Punkten Zugewinn schob sich Degenkolb in der Sprintwertung vorerst auf den finanziell lukrativen 3. Platz vor. Kurz danach war das Duo vom Feld gestellt. Und der Vorsprung der fünf Ausreißer wuchs kurz auf über zwei Minuten an. Was die Gesamtsituation beruhigte.
Starkes Quintett an der kurzen Leine des Peloton
50 km vor Pau unveränderte Rennsituation. Beharrlich fightete das nicht zu unterschätzende Quintett an der Spitze des Rennens. Je näher das Finale rückte, um so mehr schrumpfte der Vorsprung. Die Sprinterteams machten ernst. Noch 25 km, Vorsprung unter einer Minute, Tendenz sinkend. Letztes Hindernis vor dem Ziel ein Berg der 4. Kategorie. Mit 25 Sekunden Vorsprung begannen die Fünf die kurze Kletterei. Plötzlich Attacken im Hauptfeld. Eine Gruppe konnte aufschließen. U.a. mit Dan Martin! Doch gleich wieder geschlossenenes Feld. Noch 15 km. Noch 10 - keine Veränderung. Wenn man davon absah, dass Bora Peter Sagen noch vorne gebracht hatte… In den Straßen von Pau wurde der Zielsprint früh eröffnet. Doch diesmal hatte FDJ für Arnaud Démare alles richtig gemacht und der den finalen Sprint im richtigen Moment angezogen. Sieg vor Landsmann Christophe Laporte und Alexander Kristoff. Als Siebter noch vor Sagan, der auf den letzten Metern rausgenommen hatte, rutschte Degenkolb auf Platz 4 in der Sprintwertung zurück. Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen.
