Nielsen mit zweitem Astana-Sieg in Folge

Tour de France 2018 | Etappe 15 | Millau > Carcassonne

Ein Terrain wie geschaffen für Ausreißer. Und so kam es auch. Trotz einiger beherzter Attacken (Calmejane, Majka) kam eine kleine Gruppe an, in der Magnus Cort Nielsen seinen beiden letzten Mitstreitern im Sprint keine Chance ließ. Nikias Arndt hatte hellwach die Ausreißergruppe erwischt, konnte aber in den Endkampf nicht eingreifen. Keine Änderung in der Gesamtwertung und bei den Trikotträgern.

Vom Start weg wurde auf dieser Überführungsetappe wieder attackiert - ohne Erfolg. Die Bergwertung (3. Kategorie) bereits nach neun Kilometern holte sich mit starkem Antritt der Mann im gepunkteten Trikot: Julian Alaphilippe. Schon hatten die ersten Fahrer Probleme. Arnaud Démare, einer der letzten Sprintasse, verlor rasch an Boden. Ebenso Degenkolb, Geschke & Co. Erst nach 45 km der erste erfolgreiche Ausreißversuch des Tages mit 29 Fahrern. Mit dabei Nikias Arndt (Sunweb). Außerdem u.a. Peter Sagan, Greg van Avermaet, Sonny Colbrelli. Mit rasch wachsendem Vorsprung. Das nunmehr bummelnde Peloton ließ die abgehängten Fahrern näher kommen.

Langes Solo beim Heimspiel: Lilian Calmejane

Im Anstieg auf den Col de Sié (2. Kategorie) nutzte Lilian Calmejane als Einheimischer die genaue Kenntnis des Terrains und attackierte. Die Fluchtkollegen ließen ihn gewähren. Die Abstände wuchsen bergauf weiter an. Die Bergwertung  kassierte Calmejane mit über eine Minute vor seinen Verfolgern. Auch Arnaud Démare  schaffte mit großer Anstrengung wieder den Anschluss an das Feld, das mit knapp sieben Minuten Rückstand am Berg ankam. Wenig später war Calmejanes Solo zu Ende - nach 25 Kilometern an der Spitze ließ er sich in die Verfolgergruppe zurückfallen.

Zahlreiche Angriffe am letzten Berg

Wie erwartet beschleunigten einige Fahrer in der hügeligen Abfahrt. Das Feld lag hier fast zehn Minuten hinter den Ausreißern. Dann gelang es Fabien Grellier und Julien Bernard (Degenkolbs Mannschaftskamerad) wegzuspringen. Das Duo überfuhr die Sprintwertung in Mazamet, der Heimat von Laurent Jalabert, in der Reihenfolge Bernard vor Grellier. 50 Sekunden dahinter sicherte sich Sagan an der Spitze der Verfolger weitere 15 Punkte. Das Feld folgte in gebührendem Abstand: knapp zwölf Minuten später. Für die Führenden ging es gleich anschließend stramm bergauf zum Pic de Nore, 1. Kategorie in 1.205 Metern Höhe. Und hier gaben die Verfolger weiter Gas, so dass der Vorsprung von zwei Minuten Meter für Meter schmolz. Während Sagan abgehängt wurde - er hatte ja, was er wollte - ging sein Mannschaftskamerad Rafal Majka zum Angriff über. Das Peloton fünf Kilometer dahinter.

Die Ausreißer kamen an

Zwei Attacken gleichzeitig: vorne also Rafal Majka und an der Spitze des Feldes Dan Martin. Während die Verfolger dem Bergspezialisten vom Team Bora-hansgrohe hinterher spurteten, ließ Team Sky Martin erst einmal wegfahren. Majka überquerte den höchsten Berg des Tages mit einer halben Minute Vorsprung vor Bauke Mollema und Magnus Cort Nielsen. Etwas dahinter weitere Fahrer der ehemaligen Ausreißergruppe, die im flachen Teil zu Majka, der zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde, aufschließen konnten. Nikias Arndt gab hier in einer weiteren Gruppe alles, kam aber an die Gruppe nicht mehr ran. Das Feld sammelte unterdessen zwei Ausreißer ein: Sagan und Martin. Die Teams mit zwei Fahrern in der Gruppe nutzten ihren Vorteil, so dass an der Spitze ein Trio die letzten Kilometer nach Carcassonne in Angriff nahm: Izaguirre, Mollema und Nielsen. Und wie erwartet war Nielsen der schnellste im Sprint vor Izaguirre und Mollema und sicherte so Astana den zweiten Etappensieg hintereinander. Das Feld kam 13'10'' nach dem Sieger ins Ziel, alle Trikotträger behalten ihre Farbe vor dem morgigen Ruhetag und den Pyrenäen-Etappen ab Dienstag.

© A.S.O.
Zusammenfassung - Etappe 15 - Tour de France 2018

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