Fraile und Roglic überraschen in Mende

Tour de France 2018 | Etappe 14 | Saint-Paul-Trois-Châteaux > Mende

Wie erwartet zwei Rennen in einem: Die Ausreißer mit weitem Abstand vor den Klassementfahrern. Das erste Ausscheidungsrennen gewann der Spanier Omar Fraile vor dem großen Favoriten des Tages Julian Alaphilippe. Hervorragender Sechster Simon Geschke. Und dann der Showdown der Favoriten: Primoz Roglic attackierte und holte einige Sekunden vor den ersten Drei der Gesamtwertung heraus. Zweimal Hochspannung bis zur Ziellinie.

Über 188 km ging es von Saint-Paul-Trois-Chateaux zum Flugplatz von Mende, der schon viermal Schauplatz des Etappenfinales bei der Tour war. Bereits nach wenigen Kilometern helle Aufregung unter den 152 Fahrern (von ursprünglich 176). Der Mistral sorgte für eine Windkante, die das Feld auseinander riss. Vorne Team Sky in voller Mannschaftsstärke, dann auf drei Gruppen verteilt mehrere Klassementfahrer wie Bardet, Martin oder Landa. Nachdem sich einige Fahrer an der Spitze absetzen konnten, drosselte das Team des Gelben Trikots die schnelle Fahrt, so dass die abgehängten wieder aufschließen konnten. So nach und nach hatte sich eine prominent besetzte Spitzengruppe mit 32 Fahrern gebildet, u.a. den Trikot-Trägern Peter Sagan (Grün) und Julian Alaphilippe (Berg). Einziger Deutscher: Simon Geschke (Sunweb) - mit Chancen. Damit kam Ruhe ins Geschehen, so dass die große Gruppe rasch Land gewann. Bald schon über fünf Minuten voraus.

32 Räder westwärts

Den erste Anstieg des Tages, einen Berg der 4. Kategorie, nahm Alaphilippe als erster und sicherte sich den einen Punkt. Das Feld überquerte die Kuppe sieben Minuten später. Als Führender in der Punktwertung machte es ihm Peter Sagan bei der Sprintwertung wenige Kilometer später nach und siegte vor Thomas Boudat und weiteren Fluchtkameraden. Der Vorsprung blieb bei um sieben Minuten. Ab sofort ansteigendes Streckenprofil. Und prompt versuchten einige Fahrer aus der Gruppe wegzuspringen. Allerdings erfolglos. Der Vorsprung wuchs 75 km vor dem Ziel auf knapp neun Minuten. 

Zwei Rennen in einem im Zentralmassiv

Aus der Spitzengruppe konnte sich Gorka Izaguirre beim Aufstieg auf den Berg der 2. Kategorie lösen; einige Sekunden dahinter Tom Jelte Slagter und noch etwas dahinter Julian Alaphilippe und Philippe Gilbert in den Punkten vor dem Rest der Spitzengruppe. Das Feld über elf Minuten zurück. In der Abfahrt in eine Senke vor dem nächsten Berg der 3. Kategorie vorne Izaguirre, Slagter und Jasper Stuyven. Ca.30 Sekunden dahinter die übrigen Mitglieder der Ausreißergruppe. Das Peloton über 13 Minuten zurück. Die Bergwertung holte sich Stuyven vor Izaguirre. Die Fluchtkollegen kamen wieder näher heran. Das Feld nicht: knapp 15 Minuten Rückstand.

Der Showdown in Mende

Immer weiter bergauf flog die Verfolgergruppe des beharrlich vorne fahrenden Trios  auseinander. Und der Belgier Stuyven, Mannschaftskamerad von John Degenkolb, riss weiter aus und stürmte alleine in Richtung Ziel. 20 km vor Mende hatte er eine Minute Vorsprung vor Sagan, Alaphilippe, Geschke & Co. Das Feld bummelte über 18 Minuten hinter den Ausreißern. Im Berg attackierte Omar Fraile und konnte an Stuyven vorbei fahren. Dann beschleunigte Alaphilippe gefolgt von Geschke. Doch offensichtlich zu spät. Denn Fraile rettete seinen knappen Vorsprung ins Ziel und sorgte so für den ersten Sieg eines Astana-Fahrers. Alaphilippe auf Platz 2 vor Stuyven. Hervorragender 6. Platz für den bis zum Schluss stark fahrenden Simon Geschke. Fast 20 Minuten später folgten die Klassementfahrer. Auch hier ein heißer Kampf, bei dem sich überraschend Primoz Roglic einige Sekunden Vorsprung vor Froome, Dumoulin und Thomas sichern konnte. Nairo Quintana und Romain Bardet verloren im Hinblick auf das Podium weiter Zeit. Ansonsten keine Änderungen: Die Trikotträger dürfen auch morgen mit ihren inzwischen gewohnten Hemden an den Start. 




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